Perspektivwechsel an den Märkten – Schnelle Reaktion gefragt
„So konnten wir etwa verfolgen, dass ein erfolgreicher Vermögensverwalter mit einem sehr auf Kapitalerhalt ausgerichteten Fonds in die Marktschwäche hinein einen eher offensiven, fast aggressiven Fonds aufgelegt hat“, sagt Knoblach. „Andere gehen ähnlich vor und nutzen die Marktschwäche in bestimmten Segmenten, um hier ein Exposure aufzubauen.“ Viele wiederum sehen die Gefahr einer tiefen Rezession nicht gebannt und legen parallel zu ihren bestehenden Strategien sehr defensive Produkte neu auf.
Allen gemeinsam ist, dass sie zügig an den Markt sollen. „Die Veränderung des Marktumfeldes soll so schnell wie möglich auch für Kunden investierbar gemacht werden“, sagt Knoblach. „Sowohl Fonds wie Verbriefungen kommen hierbei als Vehikel infrage.“ Dabei können regulierte wie unregulierte Vermögensmanager die Chancen nutzen, die die Digitalisierung bietet. „Es stehen mittlerweile wesentlich mehr Daten zur Verfügung, mit denen sich quantitativ ausgerichtete Strategien anhand klarer Kriterien umsetzen lassen, ohne eine eigene Stock- oder Bond-Picking-Expertise aufbauen zu müssen“, so Knoblach.
Ein Trend ist dabei, dass Family Offices, die nicht über die entsprechenden Lizenzen nach KWG verfügen, über eigens für sie geschaffene Indizes handlungsfähig werden: „Für die gewünschte Strategie wird ein maßgeschneiderter und regelbasierter Index erstellt, welcher dann gemäß den regulatorischen Anforderungen in einem Fonds abgebildet wird“, so Knoblach. Hier ergeben sich aus der zunehmenden Verfügbarkeit von Daten, intelligenten Systemen und Schnittstellen die Chancen, Strategien effizient und mit großer Eigenständigkeit umzusetzen.